Die Technologie des polygenen Risikoscores (PRS) bezieht sich auf ein quantitatives Maß, das die genetische Anfälligkeit einer Person für die Entwicklung bestimmter Arten häufiger komplexer Krankheiten, wie z. B. häufige Krebsarten, auf der Grundlage der kumulativen Wirkung mehrerer Gene schätzt.
Bei dieser Technologie werden Variationen (Einzelnukleotid-Polymorphismen – SNPs) in vielen verschiedenen Genen analysiert, von denen jedes einzelne nur einen geringen Beitrag zum Gesamtrisiko der Krebsentstehung leistet, die aber in ihrer berechneten kumulativen Wirkung erhebliche Unterschiede in der genetischen Veranlagung ergeben.
PRS werden aus groß angelegten genetischen Assoziationsstudien abgeleitet, wie z. B. genomweiten Assoziationsstudien (GWAS), in denen häufige genetische Varianten ermittelt werden, die mit bestimmten Krebsarten in Verbindung stehen. Durch die Summierung der Auswirkungen dieser Varianten kann ein PRS eine Schätzung des Krebsrisikos einer Person im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung liefern.